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Lakota Baby. Native Baby

Mein Lakota Baby entstand aus dem 51cm großen LDC Soft Line Bausatz von Ping Lau. Mein native Baby soll das Kind von Lakota woman und Lakota warrior sein. Es hat tatsächlich lange gedauert bis die beiden dieses Kind hatten.

Die Herstellung des Babys war in diesem Fall gar nicht das Schwierigste. Aber mein kleiner Lakota ist in einem Lakota Cradleboard. Das heißt alles was sie hier so bunt sehen ist mit kleinen Perlen handgestickt. Das ist sehr viel Beadwork (Perlenstickerei). Das war Arbeit von mehr als einem dreiviertel Jahr.  Lakota haben ihre Säuglinge in so reich bestickte Art Steckkissen geschnürt und das alles auf einem Holzgestell befestigt. Sie konnten das Board so auf einen Baum hängen, im Zelt aufhängen, am Pferd befestigen oder auf dem Rücken tragen. Ich habe das Baby Cradleboard nach Lakota Vorbild selbstverständlich mit der Hand genäht. Nur bei der "Innenausstattung" war ich mehr auf Comfort (ich bin vielfache Mutter) aus, als auf Authentizität. Ich habe mein Cradleboard gut gepolstert und so angefertigt, dass man tatsächlich einen Säugling damit transportieren könnte. Das ist kein Puppenspielzeug. Das Cradleboard ist aus echtem Leder, mit Baumwollstoff gefüttert. Die Perlen teilweise aus alten Beständen und traditionell gefärbt. Da der Kleine ein Winterkind ist, ist sein Cradleboard mit Fell ausgekleidet, damit er es warm hat. Das Fell ist sehr hochwertiges Kunstfell das wirklich toll aussieht. Es hat tatsächlich Unterwolle, ganz toll. Man muss zugeben, dass man selten Felle findet die gut aussehen. Meist sieht man ihnen schon von Weitem an, dass sie nicht echt sind und sie sind nicht schön anzusehen und nicht angenehm zum Anzugreifen. Aber dieses Fell entspricht meinen doch sehr hohen Anforderungen. Wenn dieses Fell nicht so auftragen würde, würde ich mir sofort eine Jacke daraus nähen und das habe ich bis jetzt über kein Kustfell das ich in der Hand hatte sagen können. Das Fell ist einfach heraus zu nehmen. So wäre das Cradleboard auch im Sommer zu verwenden und entspricht so ganz Lakota Vorbild. Mein Kleiner wird nicht hinein pinkeln, also brauchte ich da keine Vorkehrungen zu treffen.

Erwachsene Indianer (native people) werden meist mit diesem stoischen Blick dargestellt. Mein Kleiner hat diesen stoischen Blick. Er lächelt nicht, er weint nicht. Er ist ja eine Vollkörperpuppe. Er ist ein richtiger Bub mit allem was dazu gehört. Er verdient die Bezeichnung Stammhalter. Hergestellt habe ich ihn wie jedes andere Baby. Er ist schon etwas dunkler wie ein mitteleuropäisches Kind. Er hat mehrere Farbschichten LDC Farbe. Er hat dunkle Lauscher Designer Glasaugen. Er ist für ein Baby sehr dicht gerootet. Indianische Babys haben sehr oft sogar noch dichtere Haare. Auch die Augenbrauen sind gerootet und auch gemalt. Ich mische das gerne. Er brauchte ja ordentliche Augenbrauen die zu seinem Blick passen.Er ist ein richtig herziger Bub mit seinen kleinen Falten auf der Stirn. Er ist nicht gewichtet, sonst könnte ihn seine Mama Lakota Woman sicher nicht tragen.

Ich bin eigentlich ein politischer Mensch und einfach Puppen zu machen wäre mir zu wenig. So hatte mein Kleiner einen fixen Geburtstag und einen fixen Geburtsort. Am 28. Dezember gedenkt die katholische Kirche der durch Herodes hingemordeten Kinder. Man nennt das bei uns Tag der unschuldigen Kinder. Mein kleiner Lakota wäre am 28.12.1890 am Wounded Knee geboren. Auch wenn das sehr sehr traurig ist, war es von Anfang an so geplant. Es war beabsichtigt, dass es ein bisschen weh tut, mein Kleiner ist nur eine Puppe, am Wounded Knee starben richtige Babys. Ich lasse meinen Kleinen nun aber "neutral", zu grausam ist die wirkliche Geschichte und leider waren die Lakota zum Zeitpunkt des Masakers schon so arm und ihrer natürlichen Lebensweise beraubt, dass sie nicht mehr so wertvoll und schön gekleidet waren wie meine kleine Lakota Familie

Für alle die es nicht wissen: Am 29. Dezember 1890 wurden am Wounded Knee über dreihundert unbewaffnete Lakota, Männer, Frauen, Kinder und sogar Säuglinge niedergemetzelt. Man lockte Kinder, die sich in Todesangst in den Zelten versteckt hatten, mit dem Versprechen es geschehe ihnen nichts heraus und schoss sie nieder. Nach Tagen begrub man die "Gefallenen" in einem Massengrab. Dort fand man tatsächlich ein kleines Mädchen das an der Brust seiner toten Mutter lag. Die schwer verwundeten Überlebenden brachte man nach Pine Bridge in die weihnachtlich geschmückte Kirche dort lagen sie unter dem Spruchband: Friede den Menschen auf Erden...

 

Über einen Preis für mein Lakota Baby habe ich noch nicht nachgedacht. So ein Baby kommt wohl nicht zum Verkauf. Das liegt nicht am Baby, sondern an der Babytrage. Lakota Cradleboards die so reich bestickt sind bewegen sich schon im fünfstelligen Bereich. In alles, drum und dran, Baby und Cradleboard habe sicher um die 1000 Stunden Arbeit gesteckt. Im Übrigen sollte man die Familie nicht trennen und der Preis für die gesamte Familie wäre schon ziemlich hoch, selbst wenn ich jemand sehr entgegen kommen würde.

 

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© Elisabeth Leitner