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Lakota Wariorr

 

Mein Lakota Warrior(Krieger) entstand aus einem 120cm großen Bausatz von Gerlinde Feser. Mein Lakota Warrior ist eine Vollkörperpuppe mit Arm-, Bein-, Hüft- und Kniegelenken die daher frei stehen und sitzen kann.

Die Puppe ist aus recht hartem Kunststoff und ich bestellte sie südländisch gefärbt. Ich habe sie trotzdem mit mehreren Farbschichten gefärbt und versiegelt. Die Farbe ist mir so gut gelungen, dass mein Lakota Warrior im Sommer sogar bauchfrei geht. Aber dazu später mehr.

Es war für mich gar kein so großes Problem die Puppe zu färben, aber ich wollte unbedingt gerootete( einzeln mit einer Nadel eingestochene) Haare. Vor allem deshalb, weil mir aufgefallen ist, dass indigene Menschen sehr schöne und sehr ausgeprägte Haaransätze haben und das bringt eine Perücke niemals zu stande. Da der Kopf meiner Puppe sehr hart ist, musste ich immer kleinere Bereich mit einem Industrieföhn wärmen, bzw. weich machen und ich musste das Haar das schon gerootet war, vor der Hitze des Föhns schützen. Es handelt sich ja um echtes Menschenhaar und dem schadet zu große Hitze bekanntlich. Diese Arbeit war sogar für mich schon grenzwertig. Den auch nicht ganz einfachen Zusammenbau der Puppe überließ ich meinem Mann.

Mir war wichtig, dass bei meinem Lakota Warrior, genau wie bei meinem Lakota Woman, alles echt ist. Mein Lakota Warrior trägt ein Oberteil, dass ich zuerst ganz genau einem Lakota Kriegshemd nachempfinden wollte.

Mein Warrior ist aber sehr schlank und dadurch auch in den Schultern schmall. Das geht nicht für einen Krieger. So habe ich das Hemd an den Schultern durch besonders viel echte Glasperlenstickerei optisch verbreitert. Was auch bei einem Orginalkriegshemd so gemacht wird. Der freie, wunderschön gefärbte und anatomisch schöne Bauch geben meinem Krieger tatsächlich eine V-Figur. Sein Kriegshemd besteht aus zwei Teilen. Es kann kurz- bauchfrei und hüftlang getragen werden.

Meine verwendeten Perlen stammen teilweise aus alten Beständen und sind traditionell gefärbt und oft auch geformt. Das bedeutet keine zu schrillen Farben und oft nicht ganz gleich große oder ganz runde Perlen. Das gilt für kleine Perlen die ich aufsticke, genauso wie für große Glasperlen die ich auffädle und auch für verwendete Holzperlen. Sämtliche Bekleidung ist aus echtem Hirschleder und selbstverständlich handgenäht und hangestickt. Allein darin steckt die Arbeit von Monaten. Die an den Schultern aufgenähten Kojotekrallen- sind Kojotekrallen. Die Muschelperlen sind aus echten Muscheln gefertigt. Die Bones (Knochenröhren) des Brustpanzers sind echt. Der Gürtel aus Klapperschlange ist Klapperschlange. Selbstverständlich handelt es sich um keine Tiere die geschützt sind.  Natürlich sind auch die Federn echte Federn. Adlerfedern spielen als Schmuck bei den Lakota eine sehr große Rolle sind aber selbstverständlich nicht in Massen vorhanden. Adlerfedern kann man nicht so einfach kaufen, deshalb verwendet man weiße Federn die entsprechend gefärbt werden. Das kann ich jetzt auch schon selber.

Die Ohrringe die mein Krieger zur Zeit trägt sind gekauft. Der Büffelschädel (Büffelnation) den er als Halskette trägt ist aus Knochen geschnitzt und auch gekauft. Mein Lakota Warrior trägt natürlich Leggins und keine Hose. Selbstverständlich trägt er einen Lendenschurz. Das alles entspricht historischen Vorbildern. Auch die Mokassins sind selbst gemacht. Ich versuche immer das Stickmuster durchzuziehen, weil das schöner ist und eine Puppe nicht von zu vielen verschiedenen Mustern und Farben "erschlagen" wird. Ich verwende bei den Perlen immer ein bestimmtes helles Blau. Das sich im Handel siouxblau nennt. Sioux ist eine oft verwendete Bezeichnung für Lakota.  Der Lendenschurz ist relativ lang, was den Tatsachen eher entspricht, als diese Minischurze aus Filmen die vor allem sexy sein sollten. Auch mein Lakota Warrior hat einen schönen Po, was man auch sieht.

Mein Lakota Warrior trägt einen Coupstab. Einen Coup erfolgreich zu reiten brachte die höchste Ehre und war sehr, sehr gefährlich. Unbewaffnet nur mit dem Coupstick ritt der Krieger mitten unter die Feinde und schlug sie mit dem Coupstab. Es ging nicht darum zu verletzen oder zu töten, sondern seinen Mut zu beweisen und den Feind zu demütigen. Ich habe den Coupstick, um die Wertigkeit die er hatte zu unterstreichen und zu zeigen, reich verziert. Mit Leder, roter Wolle, Federn, mit der Klapper der Klapperschlage. Auf dem Stick ist auch echtes, blondgelocktes, langes Menschenhaar. Vielleicht von Gereral Georg Amstrong Custer. Der hat sich, man kann fast sagen in weiser Voraussicht, vor der Schlacht am Little Bighorn seine langen, blonden Locken, abgeschnitten. ( Mein Lakota Warrior hat sich vielleicht in der Nacht zuvor seinen Anteil geholt- ist nur ein Märchen).

Kein Märchen ist, dass bei dieser Schlacht schon aus Notwehr geführt von den großen Kriegern der Lakota, Crazy Horse, Sitting Bull... alle weißen Soldaten gefallen sind. Dieser Sieg, diese moralische Demütigung und Niederlage des sich für so überlegen haltenden Militärs und der weißen Rasse, hat aber so entsetztliche Massaker wie das am 29.12. 1890  am Wounded Knee nach sich gezogen. Hier wurden etwa 300 unbewaffnete Indianer, egal ob Männer, Frauen, Kinder, Greise erbarmungslos nieder gemetzelt und über 50 Lakota schwer verletzt. Die Grausamkeiten zu der Menschen überall auf der Welt fähig sind schockieren, machen traurig und manchmal auch zornig. Warum nenne ich meine native Doll Lakota Warrior, also Lakota Krieger? Ein bekannter spiritueller Führer der Lakota Nathan Chasing Horse hat den Begriff Warrior (Krieger) neu definiert und interprätiert. Er erklärte was von einem Krieger heute verlangt wird. Ich möchte hier nicht die ganze Rede wiedergeben, aber mein Lakota Warrior wird Eine Träne heißen- natürlich auf Lakota und sobald irgendjemand so nett ist und mir die korrekte Übersetzung zukommen lässt. 

Mein Lakota Warrior soll der Partner von Lakota Woman sein. Während sie eine typische Sitzpuppe ist, kann er tatsächlich frei stehen. Ihre Körper- und Haarfarben sind ähnlich, nicht gleich. Ihre Kleidung ist aufeinander abgestimmt. Sie sind ein sehr schönes Paar, das und das sei verraten auch ein Kind haben wird und zwar in einem original Lakota cradleboard (Babytrage) und das kostet sehr, sehr, sehr viel Zeit.

 

Bei dieser Art von Puppen kann man keinen Preis mehr angeben. Ich habe mir bei der Herstellung dieser Puppe sebst keinerlei Preis- oder Zeitaufwandgrenzen gesetzt. Das macht das fertige Werkstück, dass einem schon während der Arbeit ans Herz wächst, natürlich kompromisslos schön, aber auch teurer als Puppen bei denen man sich eine Obergrenze setzt. Meinen Lakota Warrior würde ich genauso wie Lakota Woman nur an einen Liebhaber, der diese Arbeit schätzen kann verkaufen (oder verschenken).

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© Elisabeth Leitner